Als am vergangenen Sonntag die Glocken (unserer Kirche)
die hiesige Gemeinde zum Haus des Herren (riefen, lag)
einer ihrer Mitbrüder hoffnungslos darnieder. (Es war der)
eben zu Stiller Grabesruhe gebettete Conrad Kurz. (Derselbe)
ging bald ein zum Haus des Herren; doch nicht (ins)
irdische, sondern in das Himmelreich, wo Gott (abwischen)
wird seine Tränen und ihn müden Pilger erquickt
mit ewiger Seligkeit.
Über die Lebensverhältnisse des im schlafenden folgendes:
Er wurde am 10. Februar 1839 geboren. Sein Vater war der
verstorbene Müller Hans Heinrich Kurz und seine Mutter
dessen Ehefrau Elisabeth geb. Stein. Wenige Tage nach der
Geburt brachten Sie das Knäblein zur heiligen Taufe be-
folgten so das Wort des Herren „Lasset die Kindlein zu
mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher
ist das Himmelreich.“ Mit erlangtem sechsten Lebensjahre be-
suchte er die öffentliche Schule dahier. Nach seiner Confirmation
weilte er in seinem Elternhause und verheiratete sich (daselbst)
in seinem 24. Lebensjahre mit der jetzt tieftrauern-
den Elisabeth geb. Kurz und beide haben redlich Freude und
Schmerzen geteilt und hat sich der verstorbene auch stets
eines guten Lebenswandel befleißigt. Darum
ruhte auch Gottes Segen auf ihnen. Denn der Herr
schenke ihnen neun Kinder, von denen aber nur noch 6 (?)
Brüder und zwei Schwestern am Leben sind und den Verlust
ihres lieben Vater beweinen. Schon seit 1870 (?) (diente)
der hingeschiedene dem Vaterlande als Husar. (Damals)
schlich sich der Keim einer langwierigen Krankheit (bei)
ihm ein, die in dem letzten Jahre so (weit fortschritt, dass es)
ihm nicht mehr möglich war, am Sonntag (das Haus)
(des Herrn) zu besuchen und er nur noch mit großer Anstrengung
(zur) Feier des Abendmahls erscheinen konnte.
Donnerstag vor 8 Tagen trat zu seinem bisherigen
Leiden noch Lungenentzündung hinzu, der er
dann am vorigen Sonntag, den 6. März erlag in einem Alter
von 55 Jahren und 24 Tagen.
Soeben senken wir ihn zum ewigen Schlummer ein.
Da stört ihn kein Kummer, kein Schmerz.
Alle Sorgen, groß und klein schlummern ewig weit hin.
Seine Thränen seine Seufzer sind nun für immer nun gestillt.
Das stille Grab umfasst ihn in stiller Ruhe bis (zu)
dem Tag der Auferstehung.
„Friede seiner Asche!“